Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege

Inhaltsverzeichnis

Die Bedeutung von Hygienemaßnahmen und deren Einhaltung ist uns allen spätestens seit der Covid-19 Pandemie bekannt, denn wir alle mussten lernen: Infektionskrankheiten können sich schneller ausbreiten als wir denken.

 

Erfahren Sie hier, wie Sie die Übertragung von Krankheitserregern in der häuslichen Pflege vermeiden können und somit die Menschen in Ihrer Umgebung vor Krankheiten schützen können und erhalten Sie einige Hygienetipps, mit denen Sie Ihren Alltag hygienischer gestalten können.

 

Was ist eine Infektion?

Um die Bedeutung von Hygienemaßnahmen zu verdeutlichen muss zunächst klargestellt werden, was eine Infektion überhaupt ist und was während einer Infektion im Körper passiert.

 

Infektionen entstehen durch Krankheitserreger, wie Viren, Bakterien oder Pilze, die in den Körper gelangen und sich dort vermehren. Ist das Immunsystem dann nicht dazu in der Lage diese effektiv zu bekämpfen kann es zu einer Infektionskrankheit kommen.

 

Infektionen können sowohl örtlich begrenzt sein, wie beispielsweise in den Ohren, Hals, Magen, Darm, Augen oder Harnwege, als auch den gesamten Körper betreffen, dann spricht man von einer Allgemeininfektion. Beispiele einer Allgemeininfektion sind Hepatitis (Leberentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung) oder eine Sepsis (Blutvergiftung).

 

Tritt eine Infektion bei der professionellen Gesundheitsversorgung auf, so nennt man dies eine nosokomiale Infektion. Hier in Deutschland stecken sich jährlich ca. 400.000 bis 600.000 Menschen mit solch einer Infektion an. Davon sind ca. 80% Harnwegsinfektionen, Wundinfektionen und Lungenentzündungen.

 

Anzeichen und Folgen von Infektionen

Infektionen können verschiedene Symptome hervorrufen, dazu gehören:

 

  • Fieber und Schüttelfrost
  • Unwohlsein
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Brennen beim Wasserlassen
  • trüber Urin
  • eitrige Wunden
  • geschwollene und gerötete Hautstellen
  • Schmerzen

 

Vor allem bei älteren und pflegebedürftigen Menschen können die Symptome eher untypisch sein, was dazu führen kann, dass eine Infektion erst spät erkannt und behandelt wird, was einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben kann.

 

Denn das tückische an Infektionen ist, dass diese sich ausbreiten und verschlimmern können, wenn nicht gegen sie vorgegangen wird. In der Regel kann es dann zu Folgeerkrankungen kommen, so kann aus einem harmlosen Atemweginfekt eine Lungenentzündung werden, die Erreger einer infizierten Wunde können sich im Körper weiter ausbreiten und eine Blasenentzündung kann zu einer Nieren-Becken-Entzündung übergehen.

 

Eine besonders gefährliche Folge einer Infektion kann eine Sepsis also Blutvergiftung sein, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden könnte. Dabei handelt es sich um einen Notfall, der sofortiger Behandlung bedarf.

 

Warum ist Hygiene in der Pflege wichtig?

Die Umsetzung von Hygienemaßnahmen in der Pflege hilft dabei die Ausbreitung von Viren, Pilzen und Bakterien zu vermeiden. Die Vermeidung der Verbreitung von Infektionskrankheiten ist für ältere pflegebedürftige und chronisch Kranke Menschen von besonderer Bedeutung, da ihr Immunsystem durch verschiedene Einflüsse, wie bestimmte Medikamente und Immunsuppressiva, wie Kortison geschwächt ist. Fakt ist, dass das Immunsystem von betroffenen die Keime nichtmehr so gut abwehren kann, wie es bei gesunden Menschen der Fall ist. Hinzu kommt, dass die Genesungszeit, bei Betroffenen um ein vielfaches länger ist.

 

Die Beachtung von Hygienemaßnahmen ist jedoch nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Pflegenden von großer Bedeutung. Der enge Kontakt mit zu pflegenden Personen erhöht auch für diese das Infektionsrisiko maßgeblich. Dabei ist der Ort der Pflege irrelevant, egal ob Krankenhaus, Pflegeheim oder in den eigenen vier Wänden – überall sollten wichtige Hygienemaßnahmen beachtet und eingehalten werden, zum Schutz aller Beteiligten.

 

Hygienemaßnahmen anwenden und umsetzen

Hygienemaßnahmen werden in vielen Lebensbereichen angewendet, insbesondere an Orten mit erhöhtem Auftreten von Krankheitserregern wie Pflegeheimen und Krankenhäusern. Zudem gibt es Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege und für die individuelle Hygiene, die sich auf die persönliche Sauberkeit und Gesundheitsvorsorge beziehen.

 

Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Anwendungsbereichen bei Hygienemaßnahmen:

  • Individualhygiene
  • Hygienemanagement für Pflegebedürftige
  • Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege

 

Individualhygiene

Eine der wichtigsten Maßnahmen der persönlichen Hygiene ist die Handhygiene, also das regelmäßige und gründliche Händewaschen, denn auch durch Formalitäten, wie das Händeschütteln können Viren übertragen werden.

 

Da die Hände die häufigsten Überträger von Krankheitserregern sind, sollten alle Menschen regelmäßig ihre Hände waschen, insbesondere:

 

  • Nach dem Nachhausekommen
  • Nach dem Toilettengang
  • Nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
  • Nach dem Kontakt mit Abfällen
  • Nach dem Kontakt mit Tieren
  • Vor den Mahlzeiten
  • Vor dem Umgang mit Medikamenten oder Kosmetika
  • Vor und nach der Zubereitung von Speisen
  • Vor und nach dem Kontakt mit Kranken
  • Vor und nach dem Kontakt mit Wunden

 

Für pflegende Angehörige ist die Händehygiene besonders wichtig. Vor allem vor Tätigkeiten wie der Handhabung von Medikamenten (insbesondere vor Injektionen wie Insulin), der Wundversorgung, dem Wechseln von Inkontinenz- oder Verbandsmaterial, sowie der Zubereitung von Speisen oder spezieller Nahrung (zum Beispiel Trinknahrung) sollte auf gründliche Händehygiene geachtet werden.

 

So waschen Sie sich richtig die Hände

Richtiges Händewaschen ist eine einfache, aber effektive Methode, um die Ausbreitung von Krankheitserregern zu verhindern. Hier finden Sie einige Tipps zum richtigen Händewaschen:

 

  1. Vor dem Händewaschen: vor dem Händewaschen sollten Sie Schmuck, wie Ringe ausziehen, da sich Schmutz, Bakterien und Keime leicht darunter ansammeln und sonst nicht gründlich entfernt werden können. Schmuck lässt sich am besten separat reinigen, falls Sie Schmuck an den Händen haben, der nicht einfach ausgezogen werden kann sollten Sie beim Waschen einen besonderen Fokus auf diese Stelle setzen.
  2. Hände unter fließendem Wasser anfeuchten: Am besten eignet sich dafür lauwarmes Wasser, um die Hände nicht unnötig zu strapazieren.
  3. Seife auftragen: Seifen Sie Ihre Hände gründlich ein, beachten Sie dabei, dass Sie die Handinnenfläche, den Handrücken, die Fingerspitzen, die Fingerzwischenräume, den Daumen und die Fingernägel waschen. Dabei sind Flüssigseifen hygienischer als feste Seifenstücke.
  4. Mindestens 20 Sekunden einseifen: Ein gründliche Handwäsche kann 20-30 Sekunden dauern.
  5. Gründlich abspülen: Entfernen Sie alle Seifenreste unter fließendem Wasser.
  6. Hände trocknen: Verwenden Sie ein sauberes Handtuch oder Einwegtücher. Wenn Sie sich in einem öffentlichen Waschraum befinden, verwenden Sie ein Papiertuch, um den Wasserhahn abzudrehen.

 

Zusätzlich können Sie:

  • Nagelbürste verwenden: Wenn Ihre Nägel besonders schmutzig sind, verwenden Sie eine Nagelbürste, um alle Rückstände zu beseitigen.
  • Handcreme verwenden: Vermeiden Sie trockene und rissige Haut durch regelmäßiges Eincremen der Hände.
  • Hände desinfizieren: Beachten Sie zudem die regelmäßige Händedesinfektion mit Händedesinfektionsmittel.

 

Durch diese Schritte können Sie effektiv Keime und Schmutz von Ihren Händen entfernen und das Risiko von Infektionen reduzieren.

 

Schutzkleidung

Tragen Sie einen Schutzkittel oder eine Schürze, wenn Ihre Kleidung mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommen könnte, denn eine Schürze bietet Schutz davor, dass Ihre Kleidung verschmutzt wird. Verwenden Sie bei Symptomen einer Atemweginfektion eine medizinische Mund-Nasen-Maske. Eine Schutzbrille ist notwendig, wenn die Gefahr besteht, dass Krankheitserreger in die Augen gelangen könnten, etwa beim Absaugen von Atemwegsekreten.

 

Zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel

Viele wissen nicht, dass ihnen schon ab Pflegegrad 1 bei Bedarf zuzahlungsfreie Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von 40€ monatlich zustehen. So können Sie sich ganz ohne Mehrkosten mit Schutzschürzen, Einmalhandschuhen und Desinfektionsmitteln eindecken, wenn Sie diese regelmäßig benötigen. Für mehr Informationen besuchen Sie www.Hilfeimpaket.de.

 

Hygienemanagement für Pflegebedürftige

Bad, Küche, Schlaf- und Wohnzimmer: Mit einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen können Sie die Hygiene in diesen Räumen verbessern.

 

Solange die pflegebedürftige Person keine ansteckenden oder immunschwächenden Erkrankungen hat, sind keine speziellen Hygienemaßnahmen erforderlich. Sie können die üblichen Hygieneregeln befolgen, die in jedem Haushalt gelten:

 

Hygiene im Bad

Hier sind einige Tipps für eine bessere Hygiene in Ihrem Badezimmer:

 

  • Ersetzen Sie regelmäßig die Toilettenbürste.
  • Verwenden Sie separate Schwämme oder Lappen, um die Toilette, Dusche, Waschbecken und Wanne zu reinigen.
  • Reinigen Sie regelmäßig Kontaktflächen wie Türklinken und Lichtschalter.
  • Wischen Sie den Fußboden regelmäßig feucht, idealerweise mindestens einmal pro Woche.
  • Lüften Sie täglich, indem Sie die Fenster vollständig öffnen, anstatt sie nur zu kippen.

 

Hygiene im Schlafzimmer

Hier sind einige Hinweise für die Hygiene im Schlafbereich:

 

  • Wechseln Sie die Bettwäsche regelmäßig, idealerweise alle zwei Wochen. Bei Verschmutzungen sollten Sie sie sofort austauschen.
  • Bei Bedarf können Sie Bettschutzeinlagen verwenden, die im Rahmen der Pflegehilfsmittel zum Verbrauch kostenlos erhältlich sind.
  • Ersetzen Sie verschmutzte Matratzen und Inlets, um eine saubere Schlafumgebung zu gewährleisten.
  • Lüften Sie den Schlafbereich regelmäßig, saugen Sie den Boden und reinigen Sie Flächen und Gegenstände, um eine angenehme und hygienische Umgebung zu erhalten.

 

Hygiene in der Küche

Hier sind einige Tipps für die Hygiene in der Küche:

 

  • Wechseln Sie Spülschwämme, Lappen und Spülbürsten regelmäßig, am besten einmal pro Woche.
  • Reinigen Sie das Spülbecken täglich, um Bakterienwachstum zu vermeiden.
  • Waschen Sie Hand- und Geschirrtücher regelmäßig bei mindestens 60 Grad und lassen Sie sie gründlich trocknen, idealerweise einmal pro Woche.
  • Wischen Sie den Fußboden regelmäßig feucht, mindestens einmal pro Woche.
  • Überprüfen Sie den Kühlschrank wöchentlich auf verdorbene Lebensmittel und reinigen Sie ihn gründlich alle zwei Monate.
  • Garen Sie Fleisch- und Eierspeisen während der Zubereitung vollständig durch, um Lebensmittelinfektionen zu vermeiden.
  • Reinigen Sie Geschirr, Besteck und andere Küchenutensilien gründlich mit warmem Wasser und reichlich Spülmittel oder in der Spülmaschine bei mindestens 60 Grad.
  • Entsorgen Sie Müll sofort und reinigen Sie Abfallbehälter mindestens einmal pro Woche, um Gerüche und Bakterienbildung zu reduzieren.

 

Hygiene beim Waschen der Wäsche

Hier sind einige Hinweise für die Wäschepflege:

 

  • Führen Sie regelmäßig Waschladungen bei hoher Temperatur durch, idealerweise mindestens bei 60 Grad, um Keime abzutöten.
  • Reinigen Sie Siebe und Filter Ihrer Waschmaschine und Ihres Trockners regelmäßig, um eine optimale Leistung sicherzustellen.
  • Lassen Sie feuchte Wäsche nicht längere Zeit in der Maschine liegen, um Geruchsbildung und Schimmelwachstum zu verhindern.
  • Waschen Sie stark verschmutzte Wäsche, wie etwa durch Urin, Stuhl oder Erbrochenes, separat und bei mindestens 60 Grad, um eine gründliche Reinigung zu gewährleisten.
  • Waschen Sie Spüllappen, Putztücher, Handtücher sowie Bett- und Unterwäsche regelmäßig bei mindestens 60 Grad, um Keime zu beseitigen und eine hygienische Umgebung sicherzustellen.

 

Hygienemaßnahmen in der häuslichen Pflege

Die Pflege des Körpers und der Haut ist ein wesentlicher Bestandteil der häuslichen Pflege und bildet eine der grundlegenden Säulen der Hygienemaßnahmen. Besondere Aufmerksamkeit bei der Körperpflege erfordern dabei bestimmte Bereiche wie:

 

  • Intimpflege
  • Mund- und Zahnpflege
  • Fußpflege
  • Ohrenpflege

 

In diesen Bereichen ist eine gründliche Körperhygiene besonders wichtig, um Infektionen und Beschwerden vorzubeugen und das Wohlbefinden der pflegebedürftigen Person zu erhalten.

 

Intimpflege bei der häuslichen Pflege

Wenn Sie Ihren Angehörigen bei der Intimhygiene unterstützen, sollten Sie besondere Hygienemaßnahmen beachten – sowohl zu Ihrem eigenen Schutz als auch zum Schutz Ihres pflegebedürftigen Familienmitglieds.

 

Es ist wichtig, die allgemeinen Hygienestandards in der häuslichen Pflege einzuhalten. Dazu gehört, dass Sie bei der Intimpflege stets Einmalhandschuhe tragen und benutzte Handtücher und Waschlappen direkt nach Gebrauch in die Wäsche geben (bei mindestens 60 Grad), um eine wiederholte Verwendung zu vermeiden. Hier sind einige weitere Tipps:

 

  • Vor und nach der Reinigung sollten Sie gründlich Ihre Hände waschen.
  • Wenn Sie die Intimhygiene im Bett durchführen, legen Sie Bettschutzeinlagen unter, um das Bett vor Verschmutzung zu schützen.
  • Achten Sie auf die Reihenfolge: Reinigen Sie den Intimbereich zuletzt, nachdem Sie Gesicht, Ohren, Hals, Brust, Arme, Hände, Bauch, Rücken, Achselhöhlen, Beine und Füße gewaschen haben.
  • Verwenden Sie zur Prävention der Ausbreitung für infizierte Stellen, wie bei Pilzbefall, gesonderte Materialien wie Waschhandschuhe, Rasierer und Handtücher, und wenden Sie sie nicht im Intimbereich an.
  • Trocknen Sie die Körperstellen nach der Reinigung sanft und gründlich ab.
  • Bei Inkontinenz ist es wichtig, saugfähige Produkte wie Vorlagen mehrmals täglich zu wechseln und Stuhl sofort von der Haut zu entfernen. Produkte, die bei Stuhl-Inkontinenz gebraucht werden sollten nach jeder Ausscheidung gewechselt werden.

 

Mund- und Zahnpflege bei der häuslichen Pflege

Die Mundgesundheit spielt eine entscheidende Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit. Eine gründliche Reinigung ist dabei von größter Bedeutung: Neben der Zahnpflege umfasst dies oft auch die Reinigung von Prothesen, der Zunge und der Schleimhäute im Mund.

 

Für eine wirksame Mund- und Zahnpflege ist es wichtig, einige Hygieneprinzipien zu beachten:

  • Vor und nach der Reinigung sollten Sie Ihre Hände gründlich waschen.
  • Bereiten Sie alle erforderlichen Utensilien vor und tragen Sie bei der Pflege Einmalhandschuhe.
  • Verwenden Sie ausschließlich Pflegemittel, die der Pflegebedürftige verträgt, wie spezielle Seifen und Zahnpasta.
  • Reinigen Sie die Hilfsmittel nach jeder Nutzung gründlich.
  • Ersetzen Sie Zahnbürsten und Zungenschaber aus Kunststoff nach etwa vier Wochen und Zahnzwischenraumbürsten bereits nach einer Woche, insbesondere bei starken Infektionen oder starkem Verschleiß.
  • Achten Sie darauf, Waschlappen und Zahnbürsten regelmäßig zu erneuern, um eine hygienische Mundpflege sicherzustellen.

 

Ohrenpflege bei der häuslichen Pflege

Die Ohrenpflege kann auch von Angehörigen übernommen werden. Dazu sollten Sie alle benötigten Utensilien wie Seife, Waschlappen, Wattestäbchen und gegebenenfalls Pflegeöl bereithalten. Mit sauberen Händen können Sie dann vorsichtig die Ohrmuschel des Pflegebedürftigen mit Wasser und Seife reinigen. Wattestäbchen sollten nur sehr sanft eingeführt werden.

 

Es ist wichtig, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren, da übermäßiger Ohrenschmalz oft eine Ursache für Altersschwerhörigkeit sein kann. In diesem Fall ist es ratsam, mit Ihrem Angehörigen einen Ohrenarzt aufzusuchen und dort eine professionelle Reinigung durchführen zu lassen.

 

Besonders bei Hörgeräten ist eine gründliche Hygiene wichtig:

  • Überprüfen Sie das Hörgerät täglich auf sichtbare Verschmutzungen und reinigen Sie es gegebenenfalls, insbesondere bei Personen mit starkem Ohrenschmalz oder Schweißbildung.
  • Verwenden Sie für die Reinigung einen weichen Lappen und einen speziellen Reiniger. Vermeiden Sie dabei Spülmittel, Alkohol oder aggressive Reinigungsmittel.
  • Bei hartnäckigen Verschmutzungen kann ein Hörgeräteakustiker das Gerät mit einem Ultraschallbad reinigen.

 

Fußpflege bei der häuslichen Pflege

Die Fußpflege ist ein wichtiger Bestandteil der Körperpflege. Die Füße sollten regelmäßig gereinigt, gründlich abgetrocknet und anschließend eingecremt werden. Es ist jedoch ratsam, eine Pediküre nur dann selbst durchzuführen, wenn der Betroffene keine Krankheiten wie Diabetes hat, da das Arbeiten mit Schere und Feile immer ein gewisses Verletzungsrisiko birgt. In der Regel ist es daher empfehlenswert, einen Fachmann für medizinische Fußpflege aufzusuchen. Diese können Sie in regelmäßigen Abständen buchen, und einige Anbieter bieten sogar Hausbesuche an.

 

Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall

Es kann dazu kommen, dass den Krankheitskeimen nicht die Stirn geboten werden kann und es trotz der Einhaltung der Standardhygienemaßnahmen zum Krankheitsfall gekommen ist. Es ist jetzt von entscheidender Bedeutung, die Hygienemaßnahmen anzupassen, um Ansteckungen zu vermeiden.

 

Wenn die pflegebedürftige Person krank ist, sind je nach Art der Infektionskrankheit verschiedene Hygienemaßnahmen sinnvoll. Das Tragen von Einmalhandschuhen, einem Schutzkittel und einer Mund-Nasen-Bedeckung kann ratsam sein. Eine gründliche Händehygiene mit Desinfektionsmittel ist ebenfalls wichtig. Gebrauchtes Geschirr oder verschmutzte Wäsche sollte sofort bei mindestens 60 Grad gewaschen oder in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt werden. Im Falle einer Corona-Erkrankung ist es auch wichtig, die entsprechenden Infektionsschutzmaßnahmen zu beachten, wie das Tragen einer FFP2-Maske und das Einhalten von Abstand, wenn möglich. Für genaue Hygieneanweisungen sollten Pflegende sich mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin absprechen.

 

Wenn die Pflegeperson krank ist, sollten Pflegende den engen Kontakt auf notwendige Pflegemaßnahmen beschränken, insbesondere bei Erkältungskrankheiten oder Durchfallerkrankungen. Hierbei ist es besonders wichtig, die Nies- und Hustenetikette einzuhalten und in die Armbeuge zu husten und zu niesen. Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung kann dabei helfen, die Tröpfchen abzufangen und schützt ebenfalls. Regelmäßiges Händewaschen verhindert, dass Keime bei einer Magen-Darm-Grippe über Schmierinfektionen auf Oberflächen gelangen.

 

Hygienemanagement in der Pflege

Die Verantwortung für das Hygienemanagement liegt in erster Linie beim Betreiber einer Praxis, eines Krankenhauses oder einer Pflegeeinrichtung. Obwohl auch die Pflegemitarbeiter eine Verantwortung tragen, ist die oberste Instanz entscheidend.

 

Verschiedene Themen müssen im Hygienemanagement berücksichtigt werden, darunter:

  • Arbeitsschutz
  • Personalhygiene
  • Verwendung von Desinfektionsmitteln
  • Umgebungshygiene
  • Umgang mit Medizinprodukten
  • Verwaltung von Arzneimitteln
  • Patientenbezogene Hygiene
  • Hygiene bei Haus- und Heimbesuchen
  • Umgang mit infektiösen Patienten
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Ein zentraler Bestandteil dieses Managements ist der Hygieneplan, der das geplante Hygienemanagement festlegt. Er legt unter anderem fest, wer für welche Aufgaben zuständig ist, welche Qualifikationen erforderlich sind und welche Regelungen zur Infektionsprävention bei Patienten gelten.

 

Achtung MRSA: Warum sind multiresitente Erreger so gefährlich?

In Pflegeeinrichtungen müssen Pflegekräfte eine Vielzahl von Krankheitserregern in Schach halten, um deren Ausbreitung zu verhindern. Besonders besorgniserregend sind die sogenannten multiresistenten Erreger, die sich besonders in klinischen Umgebungen wie Krankenhäusern gut vermehren können.

 

Ein Beispiel dafür ist das Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA). Dieses Bakterium ist auf der Haut und den Schleimhäuten vieler gesunder Menschen zu finden und kann leicht übertragen werden. Normalerweise verursacht es keine Krankheit. Wenn jedoch die Bakterien gegen Antibiotika resistent sind, was in Pflegeeinrichtungen, wo Antibiotika häufig eingesetzt werden, häufiger vorkommen kann, stellt eine MRSA-Infektion eine ernsthafte Gefahr dar.

 

Hygieneverordnung in der Pflege

In jedem Bundesland existiert eine eigene Hygieneverordnung, die Richtlinien für das Hygienemanagement der Pflegefachpersonen festlegt. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern betreffen hauptsächlich die Ansprechpartner und die Entsorgung von Abfällen.

 

Wenn Unsicherheiten bestehen, ist es ratsam, sich an das zuständige Gesundheitsamt zu wenden. Dabei ist es wichtig, das Amt im entsprechenden Bundesland zu kontaktieren, da es über die spezifischen Regelungen vor Ort informiert ist.

 

Welche Hygieneregeln gelten für Besucher in Pflegeheimen und Krankenhäusern?

Bei Haus- und Heimbesuchen sind die Hygienevorschriften in der Pflege im Allgemeinen weniger streng. In der ambulanten Pflege ist das Infektionsrisiko geringer und kann in der Regel durch eine angemessene Personalhygiene des Pflegepersonals wirksam eingedämmt werden.

 

In Pflegeheimen und Krankenhäusern hingegen spielt das Thema Hygiene eine bedeutendere Rolle. Hier stellen die zahlreichen Besucher ein zusätzliches Risiko für Infektionen dar, die sich schnell unter den Patienten verbreiten können. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Besucher selbst infiziert sind, weshalb es wichtig ist, Wunden oder Verletzungen angemessen abzudecken.

 

Besucher sollten darüber informiert werden, dass sie sich vor und nach dem Besuch die Hände gründlich mit Desinfektionsmittel reinigen müssen. Je nach Erkrankung des pflegebedürftigen Patienten kann auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes notwendig sein.

 

Das Pflegepersonal trägt hier die Verantwortung, entsprechend den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) Anweisungen zu geben und die Besucher entsprechend zu instruieren. Schulungen sind eine weitere Möglichkeit, das Wissen über die angemessene Hygiene während eines Krankenbesuchs zu verbreiten.

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Fazit: Die drei wichtigsten Hygienemaßnahmen in der Pflege

Abschließend einmal die wichtigsten Hygienemaßnahmen in der Pflege für Sie zusammengefasst:

 

Sorgfältiges Händewaschen

Das gründliche Waschen der Hände ist von entscheidender Bedeutung, insbesondere wenn Pflegekräfte direkten Kontakt mit pflegebedürftigen Personen haben, sei es beim Toilettengang, bei den Mahlzeiten oder während der Körperpflege. Auch vor der Zubereitung von Speisen oder dem Umgang mit Zahnprothesen oder Medikamenten ist eine gründliche Handhygiene erforderlich.

 

Um die Hände richtig zu reinigen, sollten sie unter fließendem Wasser gehalten und für 20 bis 30 Sekunden gründlich mit Seife eingeschäumt werden. Anschließend gründlich abspülen und mit einem sauberen Tuch gut abtrocknen.

 

Bedarfsabhängige Händedesinfektion

Bei Infektionskrankheiten oder offenen Wunden der pflegebedürftigen Person kann der Einsatz eines Desinfektionsmittels sinnvoll sein. Dies ermöglicht es Pflegekräften, ihre Hände gezielt von Krankheitserregern zu befreien und sowohl die pflegebedürftige Person als auch sich selbst vor weiteren Infektionen zu schützen. Es ist jedoch zu beachten, dass Desinfektionsmittel die Haut austrocknen können und zu rissigen Händen führen können. Daher ist es ratsam, im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin der pflegebedürftigen Person abzustimmen, ob und wie oft eine Händedesinfektion ratsam ist.

 

Sauberkeit der Pflegeumgebung gewährleisten

Eine saubere Pflegeumgebung erschwert es Krankheitserregern, sich auszubreiten. Zur Reinigung von Böden, Möbeln, Sanitäranlagen und anderen Gegenständen sind normale Reinigungsmittel ausreichend. Bei Infektionskrankheiten können Pflegekräfte zusätzlich Toiletten, Fernbedienungen und andere häufig berührte Gegenstände desinfizieren.

 

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