Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft: Ursachen, Symptome & Hilfe

Inhaltsverzeichnis

Während der Schwangerschaft durchläuft der weibliche Körper zahlreiche Veränderungen sowohl körperlich als auch hormonell und emotional. Eine der häufigsten und oft unterschätzten Begleiterscheinungen sind Wassereinlagerungen.

 

Besonders im dritten Trimester, also zum Ende der Schwangerschaft, bemerken viele Schwangere, dass ihre Füße und Beine anschwellen, Ringe plötzlich nicht mehr passen oder das Gesicht leicht aufgedunsen wirkt. Diese Erscheinung ist meist harmlos, kann aber das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und zu Unsicherheiten führen – sowohl bei den Betroffenen als auch bei ihren Angehörigen.

 

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie und warum Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft entstehen, welche Körperteile besonders betroffen sind und was Schwangere selbst unternehmen können, um Beschwerden zu lindern.

 

Ein weitverbreitetes Phänomen unter Schwangeren

Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft betreffen viele Frauen und gehören zu häufigen Schwangerschaftsbeschwerden. Besonders im letzten Trimester ist es normal, dass der Körper vermehrt Flüssigkeit einlagert. Diese sogenannten Ödeme zeigen sich vorwiegend an Beinen, Füßen und Händen.

 

Sie sind zwar größtenteils harmlos, können jedoch unangenehme Beschwerden verursachen und Sorgen auslösen.

 

Was genau sind Wassereinlagerungen?

Wassereinlagerungen entstehen, wenn Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Körpergewebe austritt. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, vorwiegend in der Schwangerschaft.

 

Während des normalen Stoffwechsels transportiert das Blut Nährstoffe und Sauerstoff durch ein fein verzweigtes Netz aus Blutgefäßen in alle Körperteile. Ein Teil der Flüssigkeit aus dem Blutplasma tritt dabei ganz natürlich in das umliegende Gewebe über einen physiologischen Prozess ein. Normalerweise wird diese Flüssigkeit durch das Lymphsystem wieder aufgenommen und abtransportiert.

 

In der Schwangerschaft kann dieses Gleichgewicht gestört sein. Die Gefäße werden durch die Wirkung von Schwangerschaftshormonen durchlässiger, das Blutvolumen steigt, und der venöse Rückfluss zum Herzen wird durch den Druck der wachsenden Gebärmutter auf die Beckengefäße behindert. Dadurch sammelt sich mehr Flüssigkeit im Gewebe an, als abtransportiert werden kann. Die Folge sind sichtbare Schwellungen, sogenannte Ödeme.

 

Diese Wassereinlagerungen können sich unterschiedlich äußern: sichtbar an geschwollenen Knöcheln, Füßen oder Händen, aber auch spürbar durch Spannungsgefühle in den betroffenen Körperteilen. Besonders bei warmem Wetter oder nach einem langen Tag auf den Beinen können die Beschwerden verstärkt auftreten.

 

Warum treten Ödeme in der Schwangerschaft so häufig auf?

Veränderungen im Körper während der Schwangerschaft

Bereits ab dem ersten Trimester beginnt sich die Blutmenge im Körper deutlich zu erhöhen. Bis zur Geburt kann das Blutvolumen um bis zu 1,5 Liter zunehmen, eine natürliche Anpassung, um Mutter und Baby optimal zu versorgen.

 

Diese zusätzliche Flüssigkeit muss im Kreislauf zirkulieren und erhöht den Druck auf die Gefäße. Zudem sorgen die Schwangerschaftshormone, insbesondere Progesteron, dafür, dass sich die Wände der Blutgefäße weiten und durchlässiger werden.

 

Das bedeutet: Flüssigkeit tritt leichter in das umliegende Gewebe aus und sammelt sich dort an.

 

Druck auf die Beckengefäße

Mit dem Wachstum des Babys nimmt der Platzbedarf im Bauch zu. Die Gebärmutter drückt zunehmend auf die darunterliegenden Beckengefäße, besonders auf die untere Hohlvene.

 

Dieser Druck wirkt wie ein Stau im Rückverkehr: Das Blut kann nicht mehr ungehindert aus den Beinen zum Herzen zurückfließen. Die Folge: Flüssigkeit bleibt in den Beinen, Knöcheln und Füßen und es kommt zu sichtbaren Ödemen.

 

Besonders deutlich wird dies beim langen Sitzen, etwa im Büro, im Auto oder bei Flugreisen.

 

Einwirkung der Schwerkraft auf Wassereinlagerungen

Die Schwerkraft verstärkt den Rüvkstau des Bluts zusätzlich. Je länger man steht oder sitzt, desto mehr Flüssigkeit sinkt durch den hydrostatischen Druck in die unteren Körperbereiche ab.

 

Schwangere, die einen stehenden Beruf ausüben oder stundenlang ohne Bewegung sitzen, klagen besonders häufig über geschwollene Füße und Beine. Daher ist es wichtig, regelmäßig für Bewegung zu sorgen und die Beine so oft wie möglich hochzulegen.

 

Typische Symptome und Anzeichen von Wassereinlagerungen

Schwellungen in Beinen, Füßen und Händen

Besonders am Abend sind die Füße geschwollen, die Beine fühlen sich schwer an. Viele Schwangere berichten, dass sie ihre Ringe nicht mehr tragen können oder die Schuhe nicht mehr passen.

 

Weitere Anzeichen können sein:

  • Spannungsgefühl in den Fingern oder Zehen
  • Schwellung im Gesicht (besonders morgens)
  • Sichtbare Dellen beim Druck auf das Gewebe

 

Wann sollten Schwangere ärztlichen Rat einholen?

Obwohl Ödeme in der Schwangerschaft häufig harmlos sind, können sie auch auf ernstere Probleme hinweisen.

 

Warnzeichen für eine medizinische Abklärung:

  • Plötzliche, starke Gewichtszunahme
  • Schwellung im Gesicht oder um die Augen
  • Harter Bauch, Kopfschmerzen, Sehstörungen
  • erhöhter Blutdruck

 

Diese Symptome könnten auf eine Gestose oder eine Präeklampsie hindeuten. In diesem Fall sollte umgehend ein Mediziner kontaktiert werden.

 

Psychische Belastung durch Wassereinlagerungen

Zwischen Unsicherheit und Sorge

Viele Frauen machen sich Gedanken, ob ihre Beschwerden normal sind. Die sichtbaren Veränderungen am Körper, besonders im Gesicht, können das Selbstwertgefühl beeinträchtigen. Ein offenes Gespräch mit Hebamme, Arzt oder anderen Müttern kann hier eine wertvolle Hilfe sein.

 

Welche Körperteile sind besonders betroffen?

Wassereinlagerungen können sich an verschiedenen Stellen des Körpers bemerkbar machen. Besonders betroffen sind:

  • Füße: Sie sind oft abends geschwollen, insbesondere bei längerem Stehen oder Sitzen.
  • Beine: Vor allem Unterschenkel und Knöchel zeigen typische Ödeme.
  • Knöchel: Hier entstehen häufig sichtbare Dellen bei Druck.
  • Hände: Viele Schwangere bemerken ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl.
  • Finger: Ringe passen oft nicht mehr, Spannungsgefühle treten auf.
  • Gesicht: Leichte Schwellungen an Wangen und Augenlidern, besonders morgens.

 

Diese Körperteile reagieren besonders empfindlich auf Veränderungen des Flüssigkeitshaushalts. Auch wenn die Symptome unangenehm sind, sind sie in der Regel harmlos. Dennoch sollte bei plötzlicher oder einseitiger Schwellung ärztlicher Rat eingeholt werden.

 

Welche Ursachen begünstigen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?

Wassereinlagerungen entstehen nicht zufällig, verschiedene körperliche und äußere Einflüsse wirken zusammen. Neben hormonellen und anatomischen Veränderungen in der Schwangerschaft können auch individuelle Faktoren wie Ernährung, Bewegung und Haltung im Alltag eine Rolle spielen.

 

Natürliche Ursachen

  • Erhöhtes Blutvolumen (Blutmenge)
  • Wirkung der Schwangerschaftshormone
  • Erschwerter Blutfluss durch Druck auf die Beckengefäße

 

Lebensstilbedingte Ursachen

  • Bewegungsmangel
  • Langes Stehen oder Sitzen
  • Zu wenig Flüssigkeitszufuhr (paradox, aber wahr!)

 

Alltagstipps zur Vorbeugung von Ödemen

Wassereinlagerungen lassen sich oft nicht vollständig vermeiden, doch mit einfachen Maßnahmen im Alltag können werdende Mütter viel dazu beitragen, Schwellungen zu reduzieren und den Körper zu entlasten. Wichtig ist dabei vor allem, auf regelmäßige Bewegung zu achten, auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören und Risikofaktoren wie langes Sitzen oder zu enge Kleidung zu vermeiden.

Kostenlose Haushaltshilfe ab Pflegegrad 1: Jetzt Anspruch prüfen lassen!

Wussten Sie, dass Sie ab einem anerkannten Pflegegrad 1 Anspruch auf Unterstützung im Alltag und Haushalt haben?

Sichern Sie sich jetzt Unterstützung im Haushalt in Form einer Haushaltshilfe oder Alltagshilfe. Kontaktieren Sie uns jetzt und wir beraten Sie schnellstmöglich zur kostenlosen Haushaltshilfe!

haushaltshilfe kostenfrei ab pflegegrad 1

Bewegung ist das A und O

Sanfte Bewegung wie Spazierengehen oder leichtes Radfahren aktiviert die Wadenmuskelpumpe und fördert den Rückfluss des Bluts.

 

Übungen für zwischendurch

  • Füße kreisen lassen
  • Zehenspitzenstand
  • Beine hochlagern (auch im Büro!)

 

Ausreichend trinken

Auch wenn es widersprüchlich klingt: Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, riskiert verstärkte Ödeme.

 

Bequeme Kleidung und Schuhe

Vermeiden Sie enge Strümpfe oder einschneidende Schuhe. Ein Tipp: Falls die Ringe zu eng werden, lieber frühzeitig abnehmen und sicher verwahren.

 

Weitere hilfreiche Mittel gegen Wassereinlagerungen

  • Lymphdrainage (nach ärztlicher Absprache)
  • Massagen fördern den Lymphfluss
  • Kompressionsstrümpfe bei stark geschwollenen Beinen

 

Beispiel für den Alltag: Entspannte Beine trotz viel Sitzen

Anna ist im achten Monat schwanger und arbeitet im Homeoffice. Sie stellt sich alle zwei Stunden einen Timer, um für 10 Minuten aufzustehen, die Beine zu bewegen oder kurz nach draußen zu gehen. Ihre Kompressionsstrümpfe trägt sie konsequent. Ergebnis: Deutlich weniger Schwellungen an den Füßen.

 

Wann treten die meisten Beschwerden auf?

Am häufigsten leiden Schwangere im dritten Trimester unter Ödemen. Der Körper arbeitet auf Hochtouren, das Gewicht steigt, die Belastung für Beine und Füße nimmt zu.

 

Welche Rolle spielt die Wadenmuskelpumpe?

Die Wadenmuskelpumpe unterstützt den Rückfluss des Bluts gegen die Schwerkraft. Sie wird durch Bewegung aktiviert – ein Grund mehr, regelmäßig aktiv zu sein.

 

Die Wadenmuskulatur funktioniert wie eine natürliche Pumpe: Immer wenn sich die Muskulatur beim Gehen oder Treppensteigen anspannt, drückt sie die Venen zusammen und hilft so dem Blut, in Richtung Herz zurückzufließen. Das verhindert, dass sich Flüssigkeit in den unteren Extremitäten staut und sorgt für einen besseren Rückfluss.

 

Besonders im Sitzen oder bei Bewegungsmangel ist die Wadenmuskelpumpe weniger aktiv. Deshalb ist es ratsam, regelmäßig kleine Bewegungspausen einzulegen. Schon wenige Minuten Spazierengehen, sanftes Wippen auf den Zehenspitzen oder Fußkreisen unter dem Schreibtisch können helfen, die Durchblutung anzuregen.

 

Alltagstipp: Wer viel sitzt, kann mit einem kleinen Hocker unter dem Schreibtisch die Beine leicht erhöht lagern und zusätzlich regelmäßig einfache Übungen ausführen. Auch beim Stehen lohnt es sich, zwischendurch die Füße abzurollen oder auf der Stelle zu treten, um die Muskelpumpe anzuregen.

 

Mittel und Maßnahmen im Überblick

  • Hochlagern der Beine
  • Ausreichende Bewegung
  • Viel trinken
  • Ausgewogene Ernährung
  • Sanfte Massagen
  • Stützstrümpfe
  • Kühlbäder für die Füße
  • Ärztliche Abklärung bei starker Schwellung

 

Was passiert nach der Entbindung?

Nach der Geburt normalisiert sich der Flüssigkeitshaushalt wieder. Viele Mütter berichten, dass sie vermehrt schwitzen oder Harndrang haben – der Körper scheidet das überschüssige Wasser aus.

 

Welche langfristigen Auswirkungen können Ödeme haben?

In der Regel verschwinden die Wassereinlagerungen nach der Entbindung. Bleiben sie länger bestehen, sollten sie medizinisch abgeklärt werden, um eine mögliche Folge zu vermeiden.

 

Checkliste: Tipps zur Vorbeugung und Selbsthilfe bei Wassereinlagerungen

Tipp Nutzen
Beine hochlagern Entlastet Blutgefäße und reduziert Schwellung
Regelmäßige Bewegung Aktiviert Wadenmuskelpumpe und Blutfluss
Ausreichend trinken Fördert den Flüssigkeitshaushalt
Lockere Kleidung und Schuhe Vermeidet Druckstellen und Ödeme
Füße kühlen Lindert Spannungsgefühl
Massagen Fördern den Lymphabfluss
Arzt bei plötzlichen Schwellungen aufsuchen Abklärung von Gefahren wie Präeklampsie
Beitrag teilen:
Haushaltshilfe benötigt? Jetzt kostenlosen Beratungstermin vereinbaren

*Pflichtfelder
**Wir verarbeiten und speichern Deine Daten ausschließlich zum Zweck der Kontaktaufnahme und Beratung. Wir geben Deine Daten nicht weiter. Sie können der Speicherung ihrer personenbezogenen Daten jederzeit per E-Mail an datenschutz@afh-nrw.de widersprechen. In diesem Fall werden wir die zu ihnen gespeicherten Daten umgehend fristgerecht löschen, sofern keine gesetzlichen Aufbewahrungsfristen einzuhalten sind. Weitere Informationen, auch etwa über weitere Rechte, die ihnen zum Schutz ihrer Daten zustehen, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

pflegedienst zuzezu dormagen
Jetzt neu: Pflegehilfsmittel-Box mit individuellen Pflegehilfs­mitteln zum Verbrauch zusammenstellen

Holen Sie sich ihre monatliche Pflegemittel-Box mit Pflegehilfsmitteln im Wert von 42 Euro. Ab einem Pflegegrad 1 steht Ihnen dieser Zuschuss zu, die Kosten werden von der Pflegekasse übernommen. Bequem gratis nach Hause geliefert – Hilfe im Paket, eben! 

Weitere spannende Ratgeberbeiträge für Sie