7 Tipps gegen die Hitze: Schutz für Senioren, Kinder und chronisch Kranke

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Es war der heißeste Tag des Jahres, als Frau Meier (78) mit Kreislaufbeschwerden in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Ihre Enkelin hatte sie am Nachmittag leblos auf dem Balkon gefunden – dehydriert, überhitzt, ohne Schutz. Solche Fälle sind längst keine Ausnahme mehr. Laut dem Robert Koch-Institut sterben in Deutschland jährlich mehrere Tausend Menschen an den Folgen extremer Hitze. Besonders gefährdet: Senioren, Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Wenn Sommer zur Gefahr wird Die Sommer werden heißer. Längere Hitzewellen mit Temperaturen über 35 °C sind keine Seltenheit mehr. Der Körper gerät dabei schnell an seine Grenzen – vor allem, wenn das Herz-Kreislauf-System…

7 Tipps gegen Sommerhitze
Inhaltsverzeichnis

Es war der heißeste Tag des Jahres, als Frau Meier (78) mit Kreislaufbeschwerden in die Notaufnahme eingeliefert wurde. Ihre Enkelin hatte sie am Nachmittag leblos auf dem Balkon gefunden – dehydriert, überhitzt, ohne Schutz. Solche Fälle sind längst keine Ausnahme mehr. Laut dem Robert Koch-Institut sterben in Deutschland jährlich mehrere Tausend Menschen an den Folgen extremer Hitze. Besonders gefährdet: Senioren, Kinder und Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Wenn Sommer zur Gefahr wird

Die Sommer werden heißer. Längere Hitzewellen mit Temperaturen über 35 °C sind keine Seltenheit mehr. Der Körper gerät dabei schnell an seine Grenzen – vor allem, wenn das Herz-Kreislauf-System geschwächt ist, das Durstgefühl fehlt oder die Wärmeregulation bisher nicht (oder nicht mehr) zuverlässig funktioniert.

Wie können wir unsere Liebsten – und uns selbst – schützen? Die folgenden 7 Tipps gegen die Hitze helfen dabei, sicher und gesund durch die Sommermonate zu kommen. Wissenschaftlich fundiert, alltagsnah und sofort umsetzbar.

Tipp 1: Richtig trinken – mehr als nur Wasser

Warum ausreichendes Trinken lebenswichtig ist

Gerade bei Hitze verliert der Körper durch Schwitzen viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Senioren spüren oft kein Durstgefühl, Kinder vergessen im Spiel das Trinken und chronisch Kranke benötigen manchmal sogar mehr als den üblichen Bedarf.

  • Senioren: mind. 1,5–2 Liter täglich, bei Hitze 2–3 Liter
  • Kinder: je nach Alter 1–1,5 Liter, bei Aktivität entsprechend mehr
  • Chronisch Kranke: ärztliche Empfehlungen beachten, v. a. bei Herz-, Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen

Was trinken – und was besser nicht?

  • Geeignet: Wasser, ungesüßter Tee, verdünnte Fruchtsäfte, natriumreiches Mineralwasser
  • Meiden: Alkohol (entzieht Wasser), koffeinhaltige Getränke (steigern Harnproduktion)

Trink-Erinnerung leicht gemacht

  • Stündlich ein Glas Wasser bereithalten
  • Apps oder Smartwatch als Erinnerung nutzen
  • Pflegekräfte: Trinkuhrzeiten einführen
  • Familien: gemeinsam Trinkrituale schaffen (z. B. „Wasserstunde“)

Tipp 2: Kleidung und Sonnenschutz – die erste Verteidigungslinie

Die richtige Kleidung wählen

  • Leichte, luftige Stoffe wie Baumwolle oder Leinen
  • Helle Farben reflektieren Sonnenlicht
  • Lockere Schnitte vermeiden Hitzestau

Besondere Vorsicht bei Kindern

  • Kinderhaut ist dünner und empfindlicher
  • Kleidung mit UV-Schutzfaktor
  • Kopfbedeckung mit Nackenschutz
  • Sonnencreme mit hohem LSF (mind. 30, besser 50)

Medikamente und Sonnenempfindlichkeit

  • Manche Medikamente machen lichtempfindlich (z. B. Antibiotika, Entwässerungsmittel)
  • Rücksprache mit Arzt oder Apotheker halten

DIY-Kühlkleidung

  • T-Shirt mit Wasser besprühen
  • Feuchte Halstücher tragen
  • Kühlwesten (besonders für Senioren in Pflegeeinrichtungen)

Tipp 3: Wohnraum kühlen – ohne Klimaanlage

Richtig lüften – so geht’s

  • frühmorgens und spätabends stoßlüften
  • Tagsüber Fenster, Rollläden und Vorhänge geschlossen halten
  • Ventilatoren nur mit Bedacht (bei sehr heißer Luft kaum Effekt)

Kostengünstige Kühlmethoden

  • Nasse Bettlaken vor das Fenster hängen
  • Feuchte Handtücher im Raum aufhängen
  • Pflanzen aufstellen – erhöhen Luftfeuchtigkeit

Pflegeheime & besondere Herausforderungen

  • Alte Bausubstanz, mangelnde Isolierung
  • Gemeinsame Hitzepläne entwickeln
  • Kühle Aufenthaltsräume schaffen

Notfallkühlung in der Gemeinde

  • Bibliotheken, Kirchen oder öffentliche Gebäude als „Cooling Centers“ nutzen
  • Gemeinde-Infos und lokale Netzwerke aktivieren

Tipp 4: Aktivitäten anpassen – Timing ist alles

Tagesablauf neu denken

Bewegung trotz Hitze

  • Leichte Gymnastik drinnen
  • Schwimmen im kühlen Wasser (nicht eiskalt!)
  • Ruhephasen einplanen

Vorsicht bei chronischen Erkrankungen

  • Keine Überanstrengung bei Herz-, Lungen- oder Stoffwechselproblemen
  • Symptome beobachten: Müdigkeit, Schwindel, Herzrasen
  • Bei Unsicherheit: Arztkontakt suchen

Tipp 5: Körperliche Kühlung – sofortige Erleichterung

Schnellmaßnahmen bei Überhitzung

  • Handgelenke unter kaltes Wasser halten
  • Füße in kühlem Wasser baden
  • Stirn, Nacken und Kniekehlen mit feuchten Tüchern kühlen

Kühlende Lebensmittel

Besondere Vorsicht bei empfindlicher Haut

  • Direkten Eis-Kontakt vermeiden (Gefahr von Kälteschäden)
  • Kühlpacks immer in Tücher wickeln

Tipp 6: Medikamente und Hitze – versteckte Gefahren

Lagerung & Wirkung

  • Medikamente nicht im Auto oder auf der Fensterbank lagern
  • Kühlpflichtige Medikamente im Kühlschrank (nicht zu kalt!)

Wechselwirkungen mit Hitze

  • Entwässerungsmittel → Dehydrierung
  • Blutdrucksenker → Kreislaufprobleme
  • Neuroleptika → Beeinträchtigung der Temperaturregulation

Was tun?

  • Ärztliche Rücksprache bei ungewöhnlichen Reaktionen
  • Dosierung ggf. anpassen lassen
  • Medikamente immer in Originalverpackung transportieren

Tipp 7: Soziales Netzwerk aktivieren – gemeinsam stark gegen die Hitze

Hilfe anbieten und annehmen

  • Nachbarn, Familie, Pflegekräfte einbeziehen
  • Gemeinsam Einkaufslisten oder Arztfahrten planen

Regelmäßige Check-ins

  • Täglicher Anruf bei Alleinlebenden
  • Digitale Gruppen zur Koordination (WhatsApp, Nachbarschafts-Apps)

Notfallkontakte & Warnsysteme

  • Telefonnummern griffbereit halten
  • Hitze-Warn-Apps installieren (z. B. NINA)

Öffentliche Angebote nutzen

  • Kühlräume in Gemeindezentren
  • „Hitzepatenschaften“ durch Ehrenamtliche

Besondere Risikogruppen – warum sie besonders gefährdet sind

Senioren

  • Geringeres Durstempfinden
  • Schwächeres Herz-Kreislauf-System
  • Häufige Medikamenteneinnahme

Kinder

  • Höherer Flüssigkeitsbedarf
  • Weniger ausgeprägte Wärmeregulation
  • Geringeres Gefahrenbewusstsein

Chronische Kranke

  • Erhöhtes Risiko bei Herz-, Nieren- oder Atemwegserkrankungen
  • Hitze kann Symptome verstärken
  • Medikamente oft hitzeempfindlich

Warnsignale erkennen

  • Lethargie, Verwirrtheit, Fieber, trockene Haut, schnelle Atmung

Angehörigen-Leitfaden

  • Auf Trinkverhalten achten
  • Räume regelmäßig lüften/kühlen
  • Bei Anzeichen sofort handeln

Notfall-Guide – Was tun bei Hitzschlag?

Schritt-für-Schritt

  1. Sofort aus der Hitze bringen
  2. Kleidung lockern, kühl lagern
  3. Kalte Umschläge an Kopf, Nacken, Beine
  4. Flüssigkeit nur bei Bewusstsein geben
  5. Notruf 112 wählen
  6. Bis zum Eintreffen kühlen, betreuen

Fazit: 7 Tipps gegen die Hitze im Sommer

Hitze betrifft uns alle – doch nicht alle gleich stark. Mit Wissen, Vorsorge und Gemeinschaftsgefühl können wir den Sommer sicherer gestalten. Teilen Sie diesen Beitrag mit Familie, Freunden und Nachbarn – und helfen Sie mit, Leben zu schützen.

Laden Sie sich unsere Hitzeschutz-Checkliste als PDF herunter und hängen Sie sie sichtbar auf!

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