Polyneuropathie verstehen: Ursachen, Symptome, Behandlung und Unterstützung im Alltag

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  Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, die Millionen Menschen betrifft. Sie verursacht Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder Taubheitsgefühle in Beinen, Füßen und Händen – Beschwerden, die das tägliche Leben zunehmend einschränken können. Die Ursachen sind vielfältig: von Diabetes mellitus über Autoimmunerkrankungen bis hin zu Nährstoffmangel oder bestimmten Medikamenten. Wenn die Nerven verrücktspielen und der Alltag zur Herausforderung wird In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Polyneuropathien entstehen, welche Symptome typisch sind, wie die Behandlung aussieht und warum eine professionelle Haushaltshilfe im häuslichen Umfeld Betroffenen und Angehörigen wertvolle Hilfe bieten kann. Was ist Polyneuropathie? Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des…

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Inhaltsverzeichnis

 

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, die Millionen Menschen betrifft. Sie verursacht Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder Taubheitsgefühle in Beinen, Füßen und Händen – Beschwerden, die das tägliche Leben zunehmend einschränken können. Die Ursachen sind vielfältig: von Diabetes mellitus über Autoimmunerkrankungen bis hin zu Nährstoffmangel oder bestimmten Medikamenten.

Wenn die Nerven verrücktspielen und der Alltag zur Herausforderung wird

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Polyneuropathien entstehen, welche Symptome typisch sind, wie die Behandlung aussieht und warum eine professionelle Haushaltshilfe im häuslichen Umfeld Betroffenen und Angehörigen wertvolle Hilfe bieten kann.

Was ist Polyneuropathie?

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung des peripheren Nervensystems, bei der mehrere Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark geschädigt sind. Sie gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und kann vielfältige Symptome wie Schmerzen, Kribbeln, Taubheit oder Muskelschwäche verursachen.

Betroffene leiden häufig unter Empfindungsstörungen an Beinen, Füßen, Armen oder Händen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen können.

Aufbau und Funktion des Nervensystems

Das Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk aus Milliarden von Nervenfasern, die elektrische Befehle zwischen Gehirn, Rückenmark und Organen übertragen.

Es besteht aus zwei Hauptteilen: dem zentralen Nervensystem (ZNS), also Gehirn und Rückenmark, und dem peripheren Nervensystem, das alle Nerven umfasst, die den Rest des Körpers versorgen.

Diese Nervenstrukturen steuern Bewegung, Temperaturempfinden, Berührung, und regulieren Funktionen wie Herzschlag oder Verdauung. Werden sie geschädigt, kann das zu Ausfallerscheinungen, Gefühlsstörungen oder Lähmungen führen.

Ursachen der Polyneuropathie

Die Ursache der Polyneuropathie kann vielfältig sein. Manchmal bleibt sie unklar, oft ist sie Folge anderer Erkrankungen oder äußerer Auslöser. Ärzte unterscheiden zwischen akuten und chronischen Formen.

Zu den häufigsten Ursachen gehören Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen, Infektionen, bestimmte Medikamente, Nährstoffmangel (z. B. Vitamin B12) und toxische Substanzen wie Alkohol.

Diabetes mellitus als häufigste Ursache

Die Diabeteserkrankung ist der häufigste Grund für Polyneuropathien. Dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigt die feinen Nervenfasern und die kleinen Blutgefäße, die sie versorgen. Besonders betroffen sind die Beine und Füße.

Diabetiker bemerken oft ein Brennen, Kribbeln oder eine Taubheit in den Zehen, manchmal begleitet von Schmerz und Gangunsicherheit. Diese Form der Neuropathie kann auch die Hände betreffen und das Temperaturempfinden verändern.

Autoimmunerkrankungen und Infektionen

Auch Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem irrtümlich körpereigene Nervenstrukturen angreift, können eine Polyneuropathie auslösen. Beispiele sind das Guillain-Barré-Syndrom oder chronisch-entzündliche Neuropathien.

Ebenso führen Infektionen wie Borreliose, HIV oder Hepatitis zu Entzündungen der Nerven. In seltenen Fällen lösen bestimmte Medikamente oder Krebserkrankungen die Schäden aus.

Symptome und Anzeichen

Die Symptome einer Polyneuropathie variieren stark, abhängig davon, welche Nerven betroffen sind. Manche Patienten leiden unter brennenden Schmerzen, andere unter Gefühlsstörungen oder Muskelschwäche.

Oft beginnen die Beschwerden an den Füßen und steigen allmählich auf die Beine auf. Auch Arme und Hände können betroffen sein.

Schmerzen, Kribbeln, Taubheit

Typische Anzeichen sind Kribbeln, Brennen, elektrisierende Schmerzen oder das Gefühl von „Ameisenlaufen“. Viele Betroffene beschreiben ein Schwellungsgefühl, obwohl äußerlich keine Schwellung sichtbar ist.

Mit zunehmender Erkrankung kann es zu Taubheit, Berührungsstörungen und Ausfallerscheinungen kommen. Dadurch steigt das Risiko von Verletzungen, da Schmerz- und Temperaturempfinden reduziert sind.

Auswirkungen in Beinen, Füßen und Händen

Die Beine, insbesondere Füße und Zehen, sind meist zuerst betroffen. Das führt zu Problemen beim Gehen und zu Gangunsicherheit. Auch Hände können ihr Gefühl verlieren, was Tätigkeiten im Alltag erschwert, etwa das Greifen kleiner Gegenstände.

Wenn die Muskeln nicht mehr richtig auf Signale der Nerven reagieren, kann sich zudem Muskelschwäche einstellen.

Muskelschwäche und Gangunsicherheit

Beschädigte Nerven beeinträchtigen die Funktion der Muskeln, was zu Muskelschwäche, Muskelkrämpfen und Lähmungen führen kann. Dadurch fällt das Stehen und Gehen schwer. Viele Patienten berichten über wackeligen Stand und häufiges Stolpern. Diese Gangunsicherheit schränkt die Bewegung und die Selbstständigkeit stark ein.

Diagnose und Untersuchung

Die Diagnose einer Polyneuropathie erfolgt in der Regel durch Fachärzte der Neurologie. Eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung sind entscheidend, um die Ursache zu erkennen und andere Krankheiten auszuschließen.

Blutuntersuchungen und Nervenmessungen

Blutuntersuchungen helfen, Diabetes, Vitaminmangel, Infektionen oder toxische Belastungen zu identifizieren. Anschließend werden mit speziellen Geräten die Nervenleitgeschwindigkeit und die elektrische Aktivität der Muskeln gemessen. Diese Tests zeigen, wie stark die Nervenstrukturen geschädigt sind.

Bedeutung der Anamnese und Diagnostik

Eine gründliche Krankengeschichte (Anamnese) ist zentral, um mögliche Auslöser zu finden. Der Arzt fragt nach eingenommenen Medikamenten, bestehenden Erkrankungen und familiären Vorerkrankungen.

In der Diagnostik können zusätzlich bildgebende Verfahren, Klinik-Untersuchungen oder Rückenmarks- und Gehirn-Analysen nötig sein, wenn Verdacht auf eine zentrale Nervenbeteiligung besteht.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Polyneuropathie. Ziel ist es, die Schäden zu stoppen und Symptome zu lindern. Eine vollständige Heilung ist oft schwierig, aber mit gezielter Therapie lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern.

Medikamente und Nährstofftherapie

Zur Linderung der Schmerzen kommen spezielle Medikamente zum Einsatz, etwa bestimmte Antidepressiva, Antikonvulsiva oder lokale Schmerzmittel. Bei Vitamin-B12-Mangel werden entsprechende Nährstoffe substituiert.

Wenn Diabetes mellitus zugrunde liegt, ist eine optimale Blutzuckereinstellung entscheidend, um weitere Nervenschäden zu vermeiden.

Bewegung, Leben und Alltag mit Neuropathie

Regelmäßige Bewegung stärkt die Muskeln, verbessert die Durchblutung und erhält die Funktion der Nerven. Physiotherapie, Massagen und Wärmebehandlungen können Schmerz und Muskelschwäche verringern.

Im Alltag helfen ergonomische Schuhe, weiche Unterlagen und aufmerksame Pflege dabei, Verletzungen der Haut und Füße zu vermeiden.

Hilfe und Unterstützung im häuslichen Umfeld

Viele Menschen mit Polyneuropathie benötigen im fortgeschrittenen Stadium Unterstützung im Alltag. Eine qualifizierte Haushaltshilfe kann hier einen großen Beitrag leisten.

Rolle der Haushaltshilfe bei Sensibilitätsstörungen

Eine Haushaltshilfe unterstützt Betroffene bei der täglichen Hilfe im Haushalt, überwacht die Hautpflege und kann auf  kleine Verletzungen an Füßen oder Händen, die Betroffene selbst oft nicht bemerken, achten.

Sie hilft beim sicheren Gehen und sorgt für eine saubere, strukturierte Wohnumgebung, um Stürze zu vermeiden.

Zudem übernimmt sie organisatorische Aufgaben, etwa den Kontakt zu Ärzten, Kliniken oder Pflegediensten, und bietet emotionale Unterstützung, was für das Leben mit einer chronischen Erkrankung besonders wertvoll ist.

Alltagstipps für mehr Sicherheit im Haushalt

Menschen mit Polyneuropathie sind im Alltag besonderen Risiken ausgesetzt, vorwiegend durch Empfindungsstörungen, Taubheit oder Gangunsicherheit. Kleine Unachtsamkeiten können schnell zu Verletzungen oder Stürzen führen, die sich aufgrund von Nervenschäden oft nur langsam heilen. Deshalb ist eine sichere, gut strukturierte Wohnumgebung entscheidend, um die Funktion und Beweglichkeit zu erhalten und die Selbstständigkeit so lange wie möglich zu bewahren.

Eine Haushaltshilfe kann hier nicht nur praktische Hilfe leisten, sondern aktiv zur Prävention beitragen, indem sie auf potenzielle Gefahren achtet und die Wohnräume anpasst. Die folgenden Tipps helfen dabei, den Alltag sicherer zu gestalten und das Risiko von Unfällen zu senken.

Stolperfallen beseitigen

Lose Teppiche, Kabel oder unebene Böden sind häufige Ursachen für Stürze. Eine Haushaltshilfe achtet darauf, solche Gefahrenstellen zu erkennen und zu beseitigen. Rutschfeste Teppichunterlagen und eine klare Wegeführung durch die Wohnung erhöhen die Sicherheit.

Ausreichende Beleuchtung schaffen

Bei eingeschränktem Temperaturempfinden und verlangsamter Reizweiterleitung in den Nerven ist eine gute Orientierung besonders wichtig. Helle Lampen in Flur, Bad und Schlafzimmer, am besten mit Bewegungssensoren, verhindern Unfälle und geben Betroffenen Sicherheit bei Nacht.

Rutschfeste Schuhe und Haltegriffe verwenden

Gerade bei Gangunsicherheit und Muskelschwäche sind stabile, gut sitzende Schuhe mit rutschfester Sohle essenziell. Im Badezimmer oder an Treppen sollten Haltegriffe und rutschhemmende Matten vorhanden sein. Eine Haushaltshilfe kann helfen, die passenden Hilfsmittel auszuwählen und anzubringen.

Hautpflege und Temperaturkontrolle

Bei Sensibilitätsstörungen merken viele Betroffene Verbrennungen oder Verletzungen erst spät. Daher sollte die Wassertemperatur immer mit einem Thermometer überprüft werden. Die tägliche Kontrolle der Haut, besonders an Füßen und Zehen, ist wichtig, um kleine Wunden frühzeitig zu erkennen. Eine Haushaltshilfe kann diese Routine übernehmen und auf Veränderungen aufmerksam machen.

Ordnung und Struktur im Alltag

Ein strukturierter Haushalt reduziert Stress und erleichtert die Orientierung. Feste Plätze für wichtige Dinge – etwa Medikamente, Hilfsmittel oder Kleidung – helfen, den Überblick zu behalten. Eine aufmerksame Haushaltshilfe sorgt für klare Abläufe und unterstützt so die psychische Stabilität und Selbstständigkeit.

Regelmäßige Bewegung einplanen

Kleine Bewegungseinheiten im Alltag fördern die Durchblutung, stärken die Muskeln und halten das Nervensystem aktiv. Schon wenige Minuten Dehnen oder Gehen am Tag können Muskelschwäche entgegenwirken. Eine motivierende Haushaltshilfe kann dabei helfen, diese Übungen regelmäßig durchzuführen.

Kommunikation und Kontrolle

Regelmäßiger Kontakt zu Ärzten und Pflegediensten ist wichtig, um den Gesundheitszustand zu überwachen. Eine Haushaltshilfe kann bei der Terminplanung, der Anamnese (Krankengeschichte) und bei der Weitergabe von Beobachtungen unterstützen. So bleibt die Betreuung abgestimmt und effektiv.

Tipps zur Vorbeugung von Nervenschäden

Wer frühzeitig auf die Gesundheit seiner Nerven achtet, kann das Risiko für Nervenschäden deutlich reduzieren. Dabei spielen Lebensstil, Ernährung und die richtige medizinische Vorsorge eine entscheidende Rolle.

Besonders Menschen mit Diabetes mellitus oder anderen chronischen Erkrankungen sollten auf Warnsignale wie Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühle achten, denn früh erkannt, lässt sich eine Neuropathie oft gut behandeln.

Die folgenden Tipps zeigen, wie Sie Ihr Nervensystem gezielt schützen und die Funktion der Nervenfasern langfristig erhalten können.

Gesunde Ernährung und Vitamin-B12-Versorgung

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Vitamin-B12-Zufuhr schützt die Nerven. Lebensmittel wie Fisch, Eier, Milchprodukte und Fleisch sind hierfür gute Quellen.

Auch ein moderater Lebensstil mit Verzicht auf Alkohol, regelmäßiger Bewegung und Kontrolle von Blutwerten kann das Risiko für Neuropathien verringern.

Menschen mit Diabetes sollten ihre Blutzuckerwerte regelmäßig kontrollieren, um Folgeschäden am Nervensystem frühzeitig zu verhindern.

Fazit – Leben mit Polyneuropathie

Die Polyneuropathie ist eine komplexe Erkrankung, die verschiedene Funktionen des Nervensystems beeinträchtigen kann. Ursachen wie Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen, Infektionen oder Nährstoffmangel führen zu Nervenschäden, die Schmerzen, Gefühlsstörungen und Muskelschwäche verursachen.

Eine frühe Diagnose, gezielte Behandlung und kompetente Hilfe im Alltag sind entscheidend, um trotz Erkrankung ein aktives, erfülltes Leben zu führen.

Gerade im häuslichen Umfeld kann eine Haushaltshilfe wertvolle Unterstützung leisten, sie trägt dazu bei, Sicherheit, Struktur und Lebensqualität zu erhalten. Wer frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, kann den Alltag mit Polyneuropathie besser meistern und sich auf das konzentrieren, was im Leben wirklich zählt.

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